Größtes Brandmeldesystem Deutschlands

Die Berufsfeuerwehr Frankfurt (HE) unterhält Deutschlands größtes Brandmeldesystem. 1875 ging das erste Frankfurter Feuermelde- Kabelnetz in Betrieb. Heute sind 1550 Brandmeldeanlagen an das Netz angeschlossen.

Das komplette Leitungsnetz wurde in den vergangenen acht Jahren erneuert und auf moderne Technik umgestellt. An das fast 500 Kilometer lange Brandmeldenetz sind 1200 Brandmeldeanlagen größerer Gebäude angeschlossen, 350 weitere über Leitungen der Telekom. Angeschlossen sind sie alle an die Rechner der Leistelle im Brand-, Katastrophenschutz- und Rettungszentrum am Marbachweg. Am alten Netz hängen noch 20 Hausbesitzer, sie weigern sich auf die neue Technik umzustellen.

Das Leitungsnetz besteht aus Schleifen. Von der Leitstelle aus verlaufen diese Schleifen in großen Bögen in jeden Stadtteil und von dort aus auf einem anderen Weg wieder zurück. Die Brandmeldeanlagen sind an diese Schleifen angeschlossen und schicken ständig Signale zur Leitstelle. Wenn ein Kabel an einer Stelle beschädigt ist, so kann das Signal der Anlage zumindest noch in die andere Richtung die Leitstelle erreichen. Dadurch kann auch erkannt werden, wo das Kabel kaputt ist.

Viele deutsche Großstädte haben ihre Netze längst verkauft, die Frankfurter Feuerwehr hält jedoch an ihrem Netz fest. Durch viele neue Gebäude die jährlich hinzukommen wird in Frankfurt das Netz sogar stetig ausgebaut. Im Störungsfall kann die Berufsfeuerwehr auf ihre sechs Techniker zurückgreifen, die in kürzester Zeit die Störung beheben. Ist eine Leitung gestört, muss jemand die hauseigene Brandmeldezentrale besetzen um im Falle eines Alarms die Feuerwehr telefonisch zu informieren, bis die Störung behoben ist. Doch die Feuerwehr Frankfurt nutzt auch Leitungen der Telekom, insbesondere in Stadtteilen die nicht flächendeckend mit dem Netz der Feuerwehr ausgebaut sind. Der Vorbeugende Brandschutz entscheidet welche Gebäude an das Netz angeschlossen sein müssen. Dazu gehören alle Hochhäuser der Stadt, aber auch Krankenhäuser, große Betriebe, Hotels und Bürokomplexe.

Am Anfang des Frankfurter Brandmeldesystems stand ein Türmer im Dom, dessen Aufgabe es 600 Jahre lang war, bei Feuer Alarm auszulösen. 1875 ging das erste Kabelsystem in Betrieb und wurde 1895 durch ein moderneres Schleifensystem ersetzt. Seit 1907 ist für das Netz die Berufsfeuerwehr zuständig. Bis 1960 wurden die Alarme noch mit Morsezeichen übermittelt. Heute weiß der Computer in der Leitstelle nicht nur wo es brennt, sondern liefert auch Details zu Gebäudeart oder über dort gelagerte gefährliche Stoffe.

 

Quelle: Frankfurter Neue Presse

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