Rescuedays Tag 2 Teil 2 – LKW Rettung und PKW auf Autobahnbarriere

Der letzte Betrag von den Rescuedays mit zwei Videos, einmal zum Thema Rettung aus LKW und einem PKW der kopfüber auf eine Autobahnbarriere geknallt ist. Zwei Einsatzszenarieren die wirklich nicht ohne sind.

Bis an die Grenzen gehen, Rettungszylinder voll ausgefahren

Bis an die Grenzen gehen, Rettungszylinder voll ausgefahren

Bis dato hatte ich mich LKW Unfällen nicht viel am Hut, wenns dann soweit war allerdings schon immer richtig. Im Rahmen der Rescuedays gab es auch eine Station zu diesem Thema und so war es mal nicht schlecht, das Wissen auf den aktuellsten Stand zu bringen. Da Verkehrsunfälle mit LKW tendentiell selten sind, dafür um so schwieriger, haben die Ausbilder vor allem Wert darauf gelegt ein Standardvorgehen zu vermitteln das in vielen Fällen funktioniert. So ist es sichergestellt, dass man einen solchen Einsatz abarbeiten kann, auch wenn die Einsatzhäufigkeit gering ist.

  • Beim LKW ist grundsätzlich alles größer und schwerer, dies muss man beachten wenn man Dinge vom LKW entfernt (Frontscheibe, Tür, etc.). Das kann dann auch mal schnell in den oberen zweistelligen Kilobereich gehen und ist nicht nur mit einer Hand zu heben.
  • Standardvorgehen beim LKW ist das Einschneiden des Fußschwellers und der A-Säule.  Dann wird die Front der Kabine, durch einen Rettungszylinder der im Schlossbereich eingesetzt wird, nach vorne gedrückt
  • Wird die A-Säule im 45 Grad Winkeln eingeschnitten, wird ein mögliches Zurückschnellen in den Innenraum verhindert
  • Um in der großen Höhe teilweise auch überkopf zu arbeiten, kann ein zweiter Kamerad das Rettungsgerät führen
  • Bevor man den Motor des LKW abschaltet überlegen was das für Auswirkungen hat. Evtl. werden gefährliche Güter durch den Motor gekühlt bzw. erwärmt.
  • Einfache Möglichkeit um LKW Motor auszuschalten –> CO2 Löscher in die Motoransaugung
  • Auch daran denken, dass zusätzliche zum Fahrer weitere Personen im Führerhaus sein können, z.B. in der Schlafkabine.
  • Wenn gewissen Techniken des LKW unbekannt sind (Sitzverstellung, Klimaanlage, etc.), im Stau schauen ob es Fernfahrer gibt die sich damit auskennen und ggf. an die Einsatzstelle holen



PKW auf Autobahnbarriere

Arbeiten auf engstem Raum

Arbeiten auf engstem Raum

Als ich das Foto von dieser Station bei Facebook gepostet habe gab es einige Fragen zum Vorgehen bei einer solchen Lage. Ich hoffe das folgende Video gibt Euch einige Denkanstöße an die Hand.

  • Neben der ersten Patientenversorgung muss das Fahrzeug gut abgestützt werden
  • Ist das Fahrzeug gesichert, können ohne weitere mehrere Personen auf bzw. im Fahrzeug arbeiten
  • Wichtig ist, den Patienten frühzeitig zu stützen (z.B. mit einem Spineboard)
  • Beim Vorgehen ist es wichtig schon am Anfang zu überlegen wie man vorgehen möchte. Im Video wurde der kleine Rettungsspreizer anfangs so platziert, dass man mit dem Spineboard nicht mehr vorbei zum Patienten kommt
  • Glasscheiben sollten nach dem Körnen immer nach außen herausgedrückt werden (z.B. mittels Fußmatte) um keine Scherben im Fahrzeug zu haben. Denn Glassplitter sind nicht gut für den Patienten und auch nicht für die Rettungskräfte (jeder kennt den Notarzt in Birkenstock und weißem T-Shirt :-))
  • Ausbilderspruch: “Die Sachen dahin drücken wo sie mal waren”. In der Regel ist das der einfachste Weg.



Ich hoffe die Beiträge von den Rescuedays haben Euch gefallen und Ihr könnt mir gerne Feedback geben, was ich im nächsten Jahr besser machen kann. Zuletzt noch vielen Dank an Patrick, Hanno und Frau Tiedt vom Weber-Hydraulik Team die sich super um mich gekümmert haben. Weitere Bilder gibt es in der Bildergalerie der Rescuedays.

1 Kommentar zu Rescuedays Tag 2 Teil 2 – LKW Rettung und PKW auf Autobahnbarriere

  1. Ach Florian, du brauchst dich doch nicht zu bedanken! Haben wir doch gerne gemacht, wenn du uns im Gegenzug so tolle Videos lieferst!

    Das Einzigste, was du meiner Meinung nach nächstes Jahr besser machen kannst/wirst, ist dein Zeitmanagment bei der Abreise 😉 Wir freun uns schon auf dich!

    Grüße auch vom restlichen Weber Rescue Team!

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