Mettmann: Generationswechsel der Sirenen

Entgegen des allgemeinen Trends die Sirenenanlagen zurückzubauen entschied sich die Stadt Mettmann (RP) für neue Alarmmeldeanlagen. Bis 2014 sollen sechs neue elektronische Sirenen auf öffentlichen Gebäuden installiert werden.

In Mettmann setzt man auf Sirenentechnik als direkte Alarmmöglichkeit bei Katastrophenfällen. Sirenen sind immer noch ein sicheres Alarmierungssystem und erfüllen ihre Aufgabe: Die Einwohner vor Katastrophen zu warnen und Hilfskräfte zu alarmieren.

Im Stadtgebiet sind von ehemals 15 Sirenen nur noch acht marode in Betrieb. Die Feuerwehr hat die Planung für sechs leistungsstarke, elektronische Sirenen übernommen, die mit 135 000 Euro kalkuliert sind. Die neuen Sirenen sind ihren Vorgängern bei der hörbaren Reichweite deutlich überlegen. Waren die alten Sirenen bis zu 350 Meter hörbar, so sind die neuen bis zu 1350 Meter hörbar. Auch die Wartungskosten der neuen Sirenen seinen deutlich niedriger als die der älteren Sirenen. Für die sechs Sirenen werden Standorte auf öffentlichen Gebäuden gesucht, denn dort ist die Stadt nicht auf private Immobilienbesitzer angewiesen.

Der Bund testet und betreibt unterschiedliche Alarmsysteme auf SMS-, Radio- oder Handybasis. Diese kommen für Mettmann aber nicht in Frage, da Sirenen immer noch weitaus effektiver und zuverlässiger alarmieren. So setzt die Stadt Mettmann auf ein bewährtes System mit moderner Technik.

 

Quelle: RP Online

5 Kommentare zu Mettmann: Generationswechsel der Sirenen

  1. 350-1350 Meter reichweite für eine Sirene scheint mir recht wenig wenn ich daran denke das man unsere Sirenen Kilometerweit hört

  2. also die Methode für einen Katastrophenfall die Alarmierung über Sirene laufen zu lassen, halte ich immer noch am sinnvollsten … das Geräusch kennt normalerweise jeder Einwohner und weiß, dann eigentlich was tun ist … “never stop a runnin system” —
    und für Hilfskräfte, für die es wichtiger ist, das Handy statt den “Piepser” mitzunehmen, wissen auch, dass was “größeres” ansteht, da diese Alarmierungsmethode eigentlich ein Großalarm bedeutet … nur in kleineren Gemeinden dient die Sirene teilweise nur als einziges Mittel für die Feuerwehralamierung …
    ich denke, dass eigentlich eine “stille” Alarmierung die sicherste Methode (mein Motorola BMD und seine Nachfolgermodelle haben immer richtig ausgelöst)ist , da dann die Bevölkerung nicht in mögliche “Panik” versetzt wird, wenn die Sirene das 3. Mal am Tag losgeht … allerdings bekommt die Bevölkung auch weniger mit, nur ggf. die Blaulichtfahrten. Somit ist die Öffentlichkeitsarbeit deutlich wichtiger geworden, um zu zeigen, was Ihre Feuerwehr in Ihrem Ort leistet …

  3. Mettmann liegt übrigens in NW nicht in RP.

  4. @Flo:
    Es kommt immer auf die baulichen Begebenheiten an.
    In Gegenden mit dünner Bebauung und ebenem Gelände (Z.B.: Küstenregionen) ist die Reichweite der konventionellen Motorsirenen (z.B.: E57) deutlich höher, als in Ballungszentren mit dichter Bebauung.
    Hinzu kommt dann noch die Windrichtung.

    Der Vorteil der neuen, elektronischen Sirenen liegt einerseits darin, die Richtung, in die der Schall abgegeben wird, gezielt zu beeinflussen. Andererseits sind die elektronischen Sirenen nichts anderes, als ganz starke Lautsprecher. So sind die Leitstellen zusätzlich in der Lage, Lautsprecherdurchsagen mit dem Alarm zu verbinden.

    Ferner ist man aufgrund der geringeren benötigten elektrischen Energie in der Lage, auch bei Stromausfällen die Sirenen über Pufferakkus eine gewisse Zeit in Betrieb zu halten, was in Krisenfällen nicht unwichtig ist. Die Kostenerparnis hinsichtlich Anschaffungt und Wartung wurde bereits erwähnt…

  5. @Chris:
    Geht es ausschließlich um die Alarmierung der Einsatzkräfte zu Standardeinsätzen, gebe ich Dir Recht.
    Viele (Du nicht, das erkenne ich!) denken hier aber zu kurz.
    Welche Möglichkeiten bleiben den Behörden ohne Sirenensystem, die Bevölkerung zeitnah und kostengünstig vor drohenden Gefahren oder bei Katastrophen zu warnen?
    Nicht viel! Lautsprecherdurchsagen von Einsatzfahrzeugen? Dauert zu lange, da die Kräfte einerseits erst alarmiert und andererseits dann auch erst einmal informiert werden müssen (Lageinformationen)…
    Radiodurchsagen? Schon möglich, aber wer hört schon den ganzen Tag Radio?

    Meines Erachtens ist ein zeitgemäßes Sirenensystem immer noch die beste Variante.

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