Brandeinsatz entwickelt sich in Arnsberg zu Gefahrguteinsatz
Am 5. April wurden zunächst die Hauptwachen Neheim und Arnsberg (Nordrhein-Westfalen) um 10:10 Uhr zu einer Firma in Neheim-Bergheim alarmiert, da von dort der Alarm einer Brandmeldeanlage aufgelaufen war.
Die Einsatzkräfte bekamen schon auf der Einsatzfahrt zum Einsatzort von der Leitstelle über Funk die Information, dass Anwohner eine Rauchentwicklung aus einem der Gebäude gemeldet hätten.
Daraufhin wurde das Alarmstichwort erhöht und der Löschzug Neheim per Funkmeldeempfänger ebenfalls zu diesem Einsatz gerufen.
Da zudem mit einem gesteigerten fernmeldetechnischen Koordinierungsbedarf an der Einsatzstelle gerechnet werden konnte, wurde überdies der Fernmeldedienst der Arnsberger Feuerwehr zur Wahrnehmung dieser Aufgabe zum Einsatzort gerufen.
Flüssigkeiten brennen im Galvanikbecken
Am Brandort erkundete umgehend der Angriffstrupp unter schwerem Atemschutz den betroffenen Firmenbereich. Die Einsatzkräfte stellten einen Brand im Galvanikbetrieb fest. Dieser befindet sich an zentraler Stelle des Gebäudekomplexes. Dort hatten sich Flüssigkeiten in den Galvanikbecken aus ungeklärter Ursache entzündet.
Die Flammen konnten durch die Vornahme mehrerer Pulverlöscher erfolgreich bekämpft werden. Da zu diesem Zeitpunkt jedoch noch unklar war, ob im Zuge der weiteren Einsatztätigkeiten eventuell weiteres Löschpulver vor Ort benötigt wird, forderte die Einsatzleitung weiteres Löschulver von den Feuerwehr-Einheiten aus Herdringen und Hüsten an.
Nachdem der Brand unter Kontrolle gebracht worden war, stellte sich heraus, dass Flüssigkeiten aus den Galvanikbecken ausgelaufen waren, sodass sich der ursprüngliche Brandeinsatz nun zu einem Gefahrgut-Einsatz entwickelte.
Gefahrgutzug wird nachalarmiert
Da zudem absehbar war, dass im weiteren Einsatzverlauf zusätzliche Einsatzkräfte benötigt würden, wurde Sirenenalarm in Neheim ausgelöst. Außerdem rückte die Gefahrgut-Komponente des Löschzugs Neheim aus, um den Gefahren, die durch die ausgelaufenen Flüssigkeiten entstanden sind, begegnen zu können. Die Einsatzstelle wurde in drei Einsatz-Abschnitte aufgeteilt.
Nach einer gefahrgutspezifischen Erkundung des betroffenen Areals durch die eingetroffenen Spezialkräfte, welche mit einem speziellen Chemikalien-Schutzanzug und unter schwerem Atemschutz durchgeführt wurde, stellte sich heraus, dass einige Behälter beschädigt waren und eine zum Teil säurehaltige Flüssigkeit ausgetreten war. Diese wurde mit Bindemittel abgestreut.
Zudem konnte das Zusammenlaufen weiterer Flüssigkeiten und eine damit verbundene unter Umständen gefährliche Reaktion von den Wehrleuten verhindert werden. Außerhalb des Gefahrenbereichs wurde ein sogenannter Dekontaminationsplatz errichtet, in dem die Einsatzkräfte, die in den betroffenen Bereichen gearbeitet hatten, mitsamt ihrer Ausrüstung von den Gefahrstoffen gereinigt wurden.
95 Einsatzkräfte sind 3,5 Stunden vor Ort
Zur Sicherung der Einsatzkräfte wurde zusätzlich zum Rettungsdienst die “Schnelle Einsatzgruppe Rettungsdienst” des Deutschen Roten Kreuzes mit mehreren Fahrzeugen alarmiert und stellte eine jederzeitige medizinische Versorgung vor Ort sicher.
Nach einer Einsatzdauer von rund dreieinhalb Stunden konnte ein Großteil der Feuerwehreinheiten wieder in ihre Standorte einrücken. Der Löschzug Neheim stellte zusammen mit seiner Gefahrgutkomponente bis zum Eintreffen einer Entsorgerfirma eine Brandwache vor Ort.
Insgesamt waren rund 95 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Deutschem Rotem Kreuz und Polizei im Einsatz.
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