FEUERWEHRLEBEN

Kleintierrettung für die Öffentlichkeitsarbeit?

Vogelrettung Feuerwehr
Bildquelle: Feuerwehr München

Die Feuerwehr ist das Mädchen für alles, egal ob Ölspur, Wasser im Keller oder Küken im Gulli. Oftmals keimt aber die Diskussion auf wie weit die Tierrettung gehen soll und gehen kann. Davon abgesehen sind Einsätze mit Tieren aber auch ein prima Aufhänger für die Öffentlichkeitsarbeit.

Bissiger Einsatz für die Feuerwehr (Bildquelle: Feuerwehr München)

Vergleicht man die Einsätze der Feuerwehr so kann man in den letzten Jahrzehnten ein stark steigende Tendenz beobachten. Dabei geht es weg von großen spektakulären Alarmen, hin zu kleinen Hilfeleistungseinsätzen. Klar, dass man hier vor allem bei ehrenamtlichen Feuerwehren ein kritisches Auge drauf hat, denn gerade während der Arbeitszeit ist es ja bekanntlich sehr schwer geworden Einsatzkräfte zu mobilisieren. Es wird daher oft diskutiert welche Aufgaben von der Feuerwehr noch alle wahrgenommen werden sollen. Insbesondere Kleintiereinsätzen stoßen immer weniger auf Verständnis. Eine  Taube die im Netz hängt, eine verletzte Ente im See oder die berühmten Küken auf der vielbefahrenen Straße oder im Gulli. Wenn keiner sich zuständig fühlt oder erreichbar ist müssen oftmals die Floriansjünger ran.

Teamarbeit zwischen Tierrettung und Feuerwehr (Bildquelle: Feuerwehr München)

Ich möchte diese Einsätze aber mal von einem anderen Standpunkt beleuchten, nämlich aus der Sicht der Öffentlichkeitsarbeit. Denn egal ob die Feuerwehr eine Rettung durchführt oder nicht, interessant ist ja was in den Medien und in der Bevölkerung ankommt.

Gerade hier in München fällt auf, dass Tierrettungen öfters auf den Titelseiten der lokalen Zeitungen auftauchen obwohl in einer Großstadt doch einiges an sonstigen Schlagzeilen geboten ist. Ein Blatt hat sogar dem Thema eine ganze Serie gewidmet. Daher verwundert es nicht wenn Feuerwehren Tierrettungseinsätze gezielt für die Pressearbeit nutzen.

Hier einige Beispiele aus der Münchner Region der letzten Wochen:

Notlandung eines Wespenbussard

Entenfamilie zu Gast im Kreisverwaltungsreferat
Junger Fuchs auf Entdeckungstour
Feuerwehr rettet Schwan aus Notlage
Paulina auf der Flucht
Storchenrettung
Waschbär klettert auf Stadttheater
Ente gut, alles gut

Aber nicht nur in großen Zeitungen findet das Thema anklang, auch die Mundpropaganda ist in Zeiten von YouTube und Facebook nicht zu unterschätzen. Das folgende Video zeigt einen Einsatz der Berufsfeuerwehr Wien der nicht nur bei den umstehenden Passanten ankommt, sondern auch bei den Zuschauern im Internet. Ein Bürger hat den Tierrettungseinsatz gefilmt und direkt auf YouTube hochgeladen, mit Happy Ent(e) und Applaus der Zuschauer.




Vielen Dank an Bernd Schaudinnus für das Video. Ich finde übrigens die Technik von den Wiener Kollegen recht tricky, die Metallgitter gleich als Käfig zu verwenden.

Es muss also nicht immer der riesige Großbrand sein über den sich eine Pressemitteilung lohnt, sondern auch der Tierrettungseinsatz kann sinnvoll für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden.

Wie ist Eure Meinung zu dem Thema, nimmt die Feuerwehr zu viele Aufgaben an, oder sollte man die Kleintierrettung medienwirksam durchführen?

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