Als junger Mensch denkt man über einige Dinge wie Tod oder Behinderung kaum nach da sie sehr fern erscheinen. Dass die Feuerwehr aber das Leben drastisch verändern kann zeigt ein tödlicher Unfall Ende 2008.
Zugegebenermaßen ist die Überschrift schon sehr drastisch formuliert. Es ist ja der krasse Gegensatz zum dem was mein Blog ausdrücken soll, denn grundsätzlich geht es mir um Feuerwehr, Spaß und Leidenschaft. Mich hat aber dieser Einsatz wachgerüttelt zumal er diesen Monat leider erneut aktuell geworden ist. Ich möchte dies zum Anlass nehmen, dass man sich einfach noch mal bewusst wird, dass Feuerwehr nicht nur ein nettes Hobby ist, sondern unter Umständen das eigene Leben extrem verändern kann.
Am 30.11.2008 kam es in Worms während Löscharbeiten zu einer Explosion in einem Silo. Hierbei wurde ein 24-jähriger Feuerwehrmann getötet, sieben weitere wurden teils schwer verletzt. Welche Betroffenheit ein solcher Einsatz bei den Beteiligten auslöst mag man sich kaum vorstellen. Bei dem Opfer handelt sich nicht um eine anonyme Personen sondern um Kameraden die man seit vielen Jahren kennt. Ich hatte Gott sei Dank noch nie eine solche dramatische Situation auch wenn ich in meinen Kameradenkreis jemand habe der bei einem Einsatz ums Leben gekommen ist. Dies hat uns schon ziemlich mitgenommen und gezeigt wie drastisch sich das Leben verändern kann.
Daneben muss man sich auch die psychische Belastung der Führungskräfte vorstellen. Neben Fragen und Vorwürfen aus den eigenen Reihen oder von Angehörigen steht auch schnell die Staatsanwaltschaft auf der Matte um Licht ins Dunkle zu bringen. Das ganze wird noch extremer wenn man wie im geschilderten Einsatz, selbst noch so schwer verletzt wird, dass man seither an den Rollstuhl gefesselt ist. So erging es den Einsatzleiter von Worms. Nicht nur, dass man seine Feuerwehrtätigkeit an den Nagel hängen kann, auch Job und andere Hobbies ändern sich grundlegen bzw. können nicht mehr ausgeführt werden. Wie schwer diese Belastung werden kann zeigt auf erschreckende Weise der Anfang diesen Monats. Der damalige Einsatzleiter hat sich mit 42 Jahren nun selbst das Leben genommen.
Wie schnell eine kritische Situation eintreten kann hat sicherlich jeder von uns schon mal im Einsatzdienst erlebt. Nicht nur einmal habe ich gesehen wie einem Feuerwehrler der Lungenautomat von der Atemschutzmaske abgefallen ist oder war mit mulmigen Gefühl vor einer brennenden Lagerhallte gestanden wo keiner genau gewusst hat was da eigentlich gelagert ist. Das sind zwar nur Kleinigkeiten können aber im falschen Moment fatale Auswirkungen haben.
Solch schlimme Ereignisse sollte man daher immer mahnend im Hinterkopf haben und kein unnötiges Risiko eingehen. Vor allem auch die Führungskräfte sollten sich Ihrer Verantwortung bewusst sein. Der Freitod des Einsatzleiters zeigt welche psychischen Druck ein Unfall auf einen selbst haben kann, dann ist die Feuerwehr nämlich nicht mehr das schönste Ehrenamt der Welt sondern die größte Prüfung im eigenen Leben.