FEUERWEHRLEBEN

Von der Schulbank direkt zur Berufsfeuerwehr

Schulabschluss Berufsfeuerwehr

Seit vielen Jahrzehnten ist die Voraussetzung für den Start als Berufsfeuerwehrler eine abgeschlossene Berufsausbildung. Einige Feuerwehren gehen aber einen anderen Weg und ermöglichen den Start direkt nach der Schule.

Von der Schulbank direkt zur Berufsfeuerwehr. In Berlin ist das möglich.

Liest man sich die Stellenausschreibungen für den mittleren feuerwehrtechnischen Dienst (Qualifikationsebene 2) durch, fällt immer wieder auf, dass man eine abgeschlossene Berufsausbildung mitbringen muss. So kommt es, dass viele Feuerwehrinteressierte erst Mal einen handwerklichen Beruf lernen müssen, ehe sie bei der BF anfangen. Bisher hatten diese Voraussetzungen einen großen Vorteil, so hatte man bei der Feuerwehr eine Vielzahl von unterschiedlichen Berufen die man im Einsatz immer brauchen kann, egal ob Dachdecker, Elektriker, Installateur oder Maurer.

Dieses Vorgehen hat allerdings auch einen entscheidenden Nachteil. Man steht bei der Auswahl der Bewerber als Berufsfeuerwehr immer an zweiter Stelle. Zuerst grasen Handwerks-  und Industriebetriebe den Markt ab und wenn man als Unternehmen erst Mal gute Leute hat, lässt man die auch nur schwer wieder gehen. Die Handwerker müssen dann ihren bisherigen Job aufgeben um zur Feuerwehr zu wechseln. Ein Schritt der sicherlich nicht einfach ist, vor allem wenn man eine gute Stelle im Betrieb hat und kein schlechtes Geld verdient.

Die Feuerwehrausbildung entspricht der Standardausbildung für den mittleren Dienst, inklusive Rettungssanitäterlehrgang.

Trotzdem hat in der Vergangenheit die Pflicht einer Berufausbildung für den mittleren feuerwehrtechnischen Dienst gut funktioniert, da auf dem Arbeitsmarkt in der Regel immer mehr Arbeitssuchende als Stellen vorhanden waren. Langsam wendet es sich aber das Blatt. So hört man aus den Reihen der Berufsfeuerwehr, dass die Qualität der Bewerber sinkt. Zudem wird es langfristig immer schwieriger werden, gute Interessenten zu bekommen. Schaut man sich die schrumpfende Zahl der heranwachsenden Bevölkerung an, wird der Konkurrenzkampf um junge und engagierte Leute zunehmen. Hinzu kommt, dass finanzielle Einsparungen und zusätzliche Belastungen, den Beruf als Feuerwehrmann nicht attraktiver machen. Die Berufsfeuerwehr Berlin schreibt es in Ihrer Pressemitteilung ganz deutlich: “Der demografische Wandel und sinkende Bewerberzahlen, auch im gehobenen Dienst, machen eine Anpassung der Eingangsvoraussetzungen notwendig”. Aus meiner Sicht ist das ein richtiger Weg. Genauso wie im ehrenamtlichen Bereich bringt es nichts, sich über die schlechte Welt zu beschweren und auf bessere Zeiten zu hoffen. Man muss neue und innovative Wege gehen um nicht nur die Einsatzbereitschaft im ehrenamtlichen, sondern auch im hauptberuflichen Bereich aufrecht zu erhalten.

Aus diesem Grund haben beispielsweise die Feuerwehr Berlin und die Feuerwehr Düsseldorf Bewerberprogramme aufgesetzt die es Absolventen direkt nach der Schule ermöglichen, sich bei der Berufsfeuerwehr zu engagieren. So können Bewerber mit Fachoberschul- oder Mittleren Bildungsabschluss bei der Feuerwehr anfangen, ohne zuerst den Umweg über die Ausbildung in einem feuerwehrfremden Handwerksbetrieb zu gehen.

Körperliche Fitness ist eine wichtige Voraussetzung für den Job, auch bei den Schülern

Allerdings geht es nicht gleich mit Feuerwehr los, sondern die Azubis starten mit einer 18 bis 19 monatigen handwerklichen Ausbildungsstufe. Hier lernen die jungen Leute verschiedene handwerkliche Bereiche wie Elektro, Metall oder Holz kennen. Wenn dieser Teil erfolgreich beendet wurde, wird dann die 18 monatige feuerwehrtechnische Ausbildung zum mittleren Dienst absolviert. Nach den knapp 3 Jahren sind die Bewerber dann fertige Berufsfeuerwehrleute und das schon mit 19,5 Jahren, wenn jemand mit dem Mindestalter anfängt.

Die Möglichkeit eines direkten Einstieges bei Berufsfeuerwehrausbildung ist noch kaum verbreitet. Die mir bekannten hauptamtlichen Feuerwehren die eine Feuerwehrausbildung direkt nach der Schule ermöglichen sind:

Wenn Ihr also Schüler seid und Euch für den Job als Feuerwehrler interessiert, dann könnt Ihr Euch bei den verlinkten Seiten über die Sonderprogramme informieren. Ich drücke Euch auf alle Fälle die Daumen.

Zuletzt noch die Frage, was Ihr von diesem Konzept haltet? Ist es der richtige Weg oder habt Ihr Bedenken?

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