FEUERWEHRLEBEN

Gefahr durch PV-Anlagen im Brandfall

Mittlerweile ist das Problem jedem Feuerwehrmann bekannt: Photovoltaik-Anlagen lassen sich nicht abschalten – leider auch nicht wenn es brennt. Die Provinzial-Versicherung hat zu dem Thema Schätzungen angestellt.

So sollen in Schleswig-Holstein etwa 15 Prozent der Privathäuser mit Sonnenkollektoren bestückt sein. Dabei entfallen 26 Prozent der Gesamtschadenssumme der Provinzial auf Gebäude mit PV-Anlage. Das liegt sehr wahrscheinlich an den vielfältigen Gefahren, die sich für die Feuerwehr im Brandfall ergeben. Während es in Deutschland für Vieles gesetzliche Richtlinien gibt, haben sich diese im Bereich der Photovoltaiktechnik noch nicht etabliert. Das heißt, die Anlagen können entweder mit Edelstahl oder mit relativ schnell schmelzendem Aluminium am Dach befestigt werden. Selbst Silikon wäre erlaubt.

Problematisch ist auch, dass selbst bei nächtlichen Einsätzen aufgrund der Einsatzstellenbeleuchtung eine hohe Spannung anliegt. Mittlerweile gibt es Notausmodule, die aber nicht überall eingebaut sind. Selbst dann können die auf dem Dach montierten PV-Zellen Probleme bereiten – zum Beispiel durch schnellere Einsturzgefahr, wegen höherer Dachlast oder weil beim Dachstuhlbrand die Ziegeln kaum noch abgedeckt werden können.

Für die Feuerwehr ist es wichtig, über die Photovoltaik-Anlagen in der Gemeinde unterrichtet zu sein. Die Feuerwehr Großhansdorf hat dafür ein Formular angefertigt, in das der Bürger die Kenndaten seiner PV-Anlage eintragen kann. Das Formular wird dann sichtbar im Haus aufgehängt. Zusätzlich wird eine Kopie im Feuerwehrhaus abgeheftet.

Quelle: SHZ

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