FEUERWEHRLEBEN

Brandrauch richtig deuten

Letzte Woche war ich brav beim Inline-Skaten. Erst mal nix besonderes bis mir eine Rauchwolke über den Weg lief und das Ganze sich doch anders entwickelte wie zuerst vermutet.

Rettungswagen auf dem Weg zum Einsatzort

Ja, so langsam gehts los mit dem Frühling und damit fängt auch endlich wieder die Sportzeit unter freiem Himmel an. Ich habe mir also meine Inline Skates an die Füße geschnallt und bin los gedüst. Meine Tour geht immer aus der Stadt raus und dann auf einsamen Landstraßen von Dorf zu Dorf. Ungefähr bei der Hälfte der Strecke bin ich über einen Berg gefahren und am höchsten Punkt sah ich m Horizont eine schmale aber dunkle Rauchsäule. Aha, als Feuerwehrler überlegt man sich dann natürlich gleich mal, was das sein könnte.

Eigentlich wäre der Rauch typisch für ein Mottfeuer gewesen, wäre er nicht so dunkel. Den Ort konnte ich auch nicht richtig lokalisieren, da es aus meiner Blickrichtung einfach irgendwo am Horizont hinterm Wald war. Das alles war also viel zu wage um beurteilen zu können um was es sich da überhaupt handelt und wo das Ganze sein soll. Das Thema war somit erst mal erledigt und ich bin weiter meine Strecke abgefahren. Im nächsten Ort (Waltenhofen) gings durch den Ortskern und als ich fast schon wieder draußen war, gingen plötzlich entfernt die Sirenen los. Kurz darauf hört man auch schon hochtourige Privatfahrzeuge durch die Straßen düsen, ein sicheres Indiz, dass es sich um eine Alarmierung der örtlichen Feuerwehr handeln muss ;-).

Natürlich schoss mir sofort wieder die schwarze Rauchsäule durch den Kopf und ich habe die Bremse rein gehaun um noch mal zurück zu fahren.  Schon kurz nach der Alarmierung kamen mir auch schon die ersten Feuerwehr- und Rettungsdienstfahrzeuge entgegen. Was mir positiv aufgefallen ist, die Jungs und Mädels waren ziemlich schnell draußen und aus der Ferne waren die Feuerwehrfahrzeuge auch gut besetzt. Ist ja im ländlichen Bereich am Mittwochnachmittag, auch nicht mehr die Regel. Irgendwann war die Rauchsäule am Himmel auch weg und ich bin dann wieder Richtung Heimat gefahren, zumal ich auch noch einen Zahnarzttermin hatte. Ich wollte also ungern die liebe Frau Doktor in schlechte Laune versetzten, nicht dass sie sich rächt.


Brand Rauns auf einer größeren Karte anzeigen

Am nächsten Tag, stand der Brand dann auch in der Zeitung und ich konnte gucken wo das ungefähr war. Was mich erstaunte, der Einsatzort (rot) war nicht weit von meinem erstmaligen Beobachtungspunkt (blau) entfernt. Luftlinie nur knapp 1,3 Kilometer. Ich hätte locker die Entfernung der Rauchsäule auf fünf  Kilometer oder noch mehr geschätzt. Erstaunt war ich auch über die lange Dauer zwischen Rauchsäule und Alarmierung. Ich stand ziemlich genau um 17:07 Uhr auf dem Hügel und habe den Qualm gesehen. Die Alarmierung erfolgte laut der Feuerwehr Waltenhofen erst um 17:15. Ich bin davon ausgegangen, dass Nachbarn in der unmittelbaren Umgebung das Feuer doch viel eher erkennen und die Feuerwehr alarmieren.

Was lernt man draus? Der Feuerwehrinstinkt täuscht nicht. Die Frage ist nur, hättet Ihr die 112 angerufen und wenn ja mit welcher Meldung? Schwarzer Rauch am Himmel ist halt doch sehr ungenau, zumal im Frühjahr viele Landwirte ihre Forstabfälle verbrennen.

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