Facebook, Twitter, StudiVZ, fast alle diese Namen haben vor 10 Jahren noch nicht existiert und gehören heute zu unserem (Internet-) Alltag. Bei der Nutzung sollte man sich aber im Klaren sein, was man da macht, vor allem wenn es einen Bezug zur eigenen Feuerwehr hat.
Eigentlich wollte ich ja erstmal einen Beitrag schreiben wie man erfolgreich als Feuerwehr die oben genannten Internetmedien nutzen kann. Da ich aber sowieso für einen Vortrag so etwas für Januar vorbereiten muss, schiebe ich das Thema nach hinten und möchte davor erstmal Euch als Nutzer sensibilisieren.
Grundsätzlich finde ich die neuen Möglichkeiten die das Internet bietet sehr positiv. Mit wenig Geld kann man Bilder, Texte und Videos veröffentlichen und so eine gute Öffentlichkeits- und Nachwuchsarbeit betreiben. Diese Möglichkeit steht aber nicht nur den Feuerwehren selbst zur Verfügung sondern auch allen Mitgliedern der Feuerwehr. Hier sollte man als Privatperson einiges beachten, denn egal ob Bilder bei Facebook oder Nachrichten bei Twitter, manche Informationen die dort veröffentlicht werden sind nicht nur grenzwertig sondern teilweise auch rechtlich problematisch (wie war das nochmal mit der Schweigepflicht beim Funkverkehr?).
Räumen wir also erstmal mit ein paar Internetmythen auf
Ich kann Inhalte sofort wieder löschen
Jein. Zwar geht es recht einfach die Inhalte auf der Internetseite zu löschen wo Du sie auch hochgeladen hast, allerdings heißt das noch lange nicht, dass die Nachricht oder das Bild auch im gesamten Internet nicht mehr vorhanden ist. So gibt es Dienste wie archive.org die Websites archivieren oder auch die Suchmaschine Google, die ältere Versionen einer Website speichert. Dadurch ist es möglich auch nach Tagen, Wochen oder Monaten den ursprünglichen Inhalt einer Seite zu sehen.
Die Inhalte sieht nicht jeder
Wenn man weiß was man tut, und keiner die Seite hackt, ist die Aussage auch richtig. Alleine bei Facebook gibt es aber so viele Einstellmöglichkeiten, dass es für viele schwer ist da noch durchzublicken. Zudem wird oftmals auch vergessen, dass Suchmaschinen sich auch durch das Internet wühlen und plötzlich bei Google Bilder auftauchen die man nie für öffentliche Suchmaschinen vorgesehen hat.
Ich bin anonym
Hier denke viele, dass es so einfach ist. Einfach einen falschen Namen und ne erfundene E-Mail Adresse angeben und schon ist man sicher. So ist es aber Gott sei Dank nicht. Die Behörden können recht schnell herausfinden wem der Internetanschluss bzw. das Handy gehört und machen schneller Hausbesuche als einem lieb ist.
Nachdem wir also wissen dass Dinge die ich im Internet veröffentliche…
- lange oder immer gespeichert werden
- für viele sichtbar sind
- auf mich zurückzuführen sind
…sollte man sich es sich zweimal überlegen was man im Internet schreibt und hochlädt. Insbesondere wenn es um heikle Themen wie Einsätze oder Feuerwehrinternas geht, kann man schnell Ärger bekommen. „Mist, schon wieder unterbesetzt ausgerückt, hoffentlich passiert nicht mal was“; „gerade alle Einheiten zum Dachstuhlbrand in die Müllerstraße unterwegs, und ich bin krank im Bett“. Solche Aussagen sollte man sich wohl eher verkneifen.
Ein schönes Beispiel für jemanden der wohl nicht so recht wusste was er da tut ist der Twitterer vom Amoklauf in Schwalmtal. Wenn man Polizeifunk abhört und das dann auch noch im Internet veröffentlicht, wird schon sehr bald ein nettes Strafverfahren am Hals haben. Und denkt nicht nur an Euch selbst, sondern auch wem ihr was erzählt. Eine unbedachte (und falsche) Aussage eines Feuerwehrlers beim Bombenunglück in Göttingen hat dazu geführt, dass diese Info recht schnell über die Twitterei eines Freundes in den Medien aufgetaucht ist. Und das obwohl er es „nur“ ein seinem Bekanntenkreis erzählt hat.
Ich hoffe, dass dieser Beitrag Euch keine Angst macht sondern aufklärt. Ich bin recht viel auf Facebook und Twitter unterwegs und immer wieder fallen mir dort private Bilder von Einsätzen oder Nachrichten auf, die dort nicht hin gehören. Nutz die Medien, aber seid Euch bewusst was Ihr da macht und vor allem was andere und Behörden alles machen können.
Wie schauts bei Euch aus, auf welcher Weise nutzt Ihr persönlich das Internet in Verbindung mit Feuerwehr?