Das neue Flugfeldlöschfahrzeug Panther-S für die öffentliche Straße

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Mit dem Panther-S 6×6 hat Rosenbauer (Österreich) ein Flugfeldlöschfahrzeug herausgebracht das speziell auch für den Einsatz auf der Straße konzipiert wurde.

Seit Dezember ist er komplett, der neue ICAO-Löschzug (International Civil Aviation Organization) am Salzburg Airport. Der Löschzug besteht aus zwei Panther 8×8, geliefert in den Jahren 1999 und 2004, sowie dem neuen Panther-S 6×6. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 120 km/h bringen sie die Mannschaft der Salzburger Flughafenfeuerwehren in spätestens drei Minuten bis zum Runway-Ende.

Insgesamt 33.600 l Wasser, 4.700 l Schaummittel und 1.000 l Löschpulver haben die drei Fahrzeuge zusammen an Bord, um einen Flugzeugbrand so schnell wie möglich bekämpfen zu können. Das ist etwas mehr, als die ICAO lt. Annex 14 für einen Flughafen der Größe und Kapazität wie Salzburg verlangt.

Der kleine Panther-S für den Straßenverkehr

Die Flughafenfeuerwehr Salzburg hat sich bewusst für den Panther-S mit seiner straßenverkehrstauglichen Breite von 2,5 m entschieden, weil sie mit diesem Fahrzeug auch außerhalb des Flughafengeländes unterwegs sein wird. Gegenüber seinen Brüdern ist der Rosenbauer Panther-S um 50 cm schmäler.

Zum Beispiel zu Sicherungsfahrten rund um das Airport-Areal oder, wenn an der vorbeiführenden Autobahn ein größerer Unfall passieren sollte. Der neue Panther wird dafür mit normalem Nummernschild ausgestattet und bekommt eine Zusatzgenehmigung für Fahrten über öffentlichen Grund.

Eine Besonderheit ist die gelenkte Hinterachse, mit der sich der Salzburger Panther-S leichter im Straßenverkehr bewegen lässt, zumal es rund um den Flughafen sehr viele Kreisverkehre gibt. Ein Antriebsstrang, bestehend aus einem Volvo Euro-5-Triebwerk mit 700 PS und permanentem Allradantrieb, Twin-Disc-Getriebe, einzeln aufgehängten Kessler-Achsen sowie Singlebereifung mit Scheibenbremsen, sorgt für gute Fahreigenschaften.

Mindestanforderung 9.000 Liter pro Minute

Alle drei Panther haben eine Feuerlöschpumpe (R600) und ein dreistufig einstellbares Schaumzumischsystem (FOAMATIC RVMA), über das bis zu 6.000 l Wasser-Schaummittelgemisch in der Minute bereitgestellt werden. Ausgebracht wird das Löschmittel über elektronisch gesteuerte Werfer am Dach und an der Front der Fahrzeuge, die Dachwerfer mit Leistungen von 5.000 l/min (Panther 8×8) bzw. 6.000 l/min (Panther-S 6×6), die Frontwerfer mit Leistungen von 1.000 (8×8) bzw. 1.500 l/min (6×6).

Damit werden die Richtlinien der ICAO übererfüllt, die für einen Kategorie-9-Flughafen wie Salzburg vorschreiben, dass die drei Löschfahrzeuge zusammen mindestens 9.000 l Wasser-/Schaummittelgemisch in einer Minute ausbringen müssen. Der W.A. Mozart Airport entspricht somit der zweithöchsten Stufe nach ICAO-Richtlinien.

Brandbekämpfung in der Regel über Monitore

Flugzeugbrände werden in der Regel über die am Flughafenlöschfahrzeug fix montierten Werfer bekämpft. Dabei spielt die Kombination aus Werferleistung, Schaumqualität und Wurfweite eine entscheidende Rolle. So kann mit den Dachwerfern der Salzburger Fahrzeuge die Brandbekämpfung aus über 80 m erfolgen, bei voller Leistung und im Dauerbetrieb mit allen Löschwasser- und Schaummittelqualitäten. Das an Bord transportierte Löschpulver kann ebenfalls in den Löschmittelstrom der Dachwerfer eingebracht werden, zudem ist der neue Panther-S mit einer eigenen Pulverlöschanlage ausgestattet.

Schnellangriffseinrichtung für Wasser, Schaum und Pulver

Muss die Mannschaft zur Brandbekämpfung das Fahrzeug verlassen, kann sie über fix angeschlossene Schnellangriffseinrichtungen für Wasser/Schaum bzw. Pulver (beim Panther-S) diese sofort beginnen. Jedes Fahrzeug verfügt darüber hinaus über eine Wärmebildkamera, um etwaige versteckte Brandherde rasch auffinden zu können. Auf der Anfahrt werden Mannschaft und Fahrzeug durch Bodensprühdüsen vor ausgelaufenem, brennendem Kerosin geschützt.

FLF aus dem Jahr 1987 wird ersetzt

Mit dem neuen Panther-S 6×6 bringt die Flughafenfeuerwehr Salzburg ihren Fuhrpark wieder auf einen aktuellen Stand. Das Fahrzeug ersetzt ein FLF 5.000, Baujahr 1987, welches ebenfalls von Rosenbauer geliefert wurde.

Technische Daten des Panther-S 6×6 für Salzburg-Airport

  • Aufbau auf Volvo D6, 700 PS (515 kW), Euro-5
  • 9.100 l Wasser, 1.200 l Schaummittel, 250 kg Löschpulver
  • R600 mit 6.000 l/min + FOAMATIC RVMA-Schaumzumischsystem (1, 3, 6 %)
  • RM60C Dachwerfer mit 6.000 l/min + RM15C Frontwerfer mit 1.500 l/mit Wärmebildkamera am Frontwerfer
  • Pulverlöschanlage samt Schnellangriff im Aufbau
  • L x B x H: 11,8 x 2,5 x 3,6 m

Über den W.A. Mozart Airport

  • Fläche: 175 ha
  • 1,66 Mio Passagiere (2013)
  • 18.068 Flugbewegungen (2013)
  • Flughafenkategorie 9 (ICAO, Annex 14)

1 Kommentar zu Das neue Flugfeldlöschfahrzeug Panther-S für die öffentliche Straße

  1. Burgstallergerald // 10. Mai 2016 um 18:58 // Antworten

    Tolles Feuerwehrauto.wie viel kostet so ein Panther.

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